Ausgewählte Beispiele von Jan Gregor Putensen.

Die diesjährige Studienfahrt der Nordeuropäischen Bauakademie führte über Finnland nach Tallin und in das estnische Binnenland. Dort wurde vor Ort zum Thema "Lifestyle" (ein angesichts der Verlassenheit und Trostlosigkeit unseres Ortes "Joesuu" etwas irreführender Titel) gearbeitet. Die überwiegende Auseinandersetzung mit der Region erfolgte in architektur- und lichtdesignbezogenen Aufgabenstellungen, die das Verhältnis zwischen dem Menschen und den baulichen Eigenheiten der Region unterstreichen sollten.

    "headwork"
Fotoserie über den Menschen und seine Umwelt - die Entstehung von Skurilität durch die Nutzung natürlicher Gegebenheiten, die durch ungewöhnliche Implementierung des Menschen verfemdet werden.
Anderes Sehen durch Neuarrangement gewohnter Bildteile, Hommage an Erwin Wurm und die "One-Minute-Sculptures".

           
         

           
         
    "URBature" Sense and space
Aufgabe unseres Workshops war die Entwicklung einer sensorischen Map - also einer Art Landkarte, die Aussagen über den Einfluß der (bautechnischen) Umwelt auf den Menschen trifft.
In diesem Zusammenhang wählten wir einen Naturraum (Joesuu landscape) und einen städtischen Raum (Pärnu city) aus. 14 Gegensatzpaare (z.B. grau - bunt; leise - laut; eng - weit) wurden jeweils auf eine Skala von 0-16 gesetzt. Je nach persönlichem Empfinden wurde pro Paar ein Wert auf der Skala angegeben. In einem Diagramm, das 14 von innen nach außen größer werdende Kreise besitzt und jede Kreisbahn in 16 Flächen unterteilt ist, wurden im Uhrzeigersinn (Punkt 0 = 12 Uhr) die Werte verzeichnet. Zuvor teilten alle Mitglieder unserer Gruppe ihre Werte der Gegensatzpaare mit und ein repräsentativer Durchschnittswert wurde jeweils ermittelt.
Beide Diagramme, farblich nach Land (grün) und Stadt (blau) unterteilt, haben trotz ihrer Geometrie einen ornamentalen Charakter. Die menschliche Eigenschaft, Räume ihrer Art nach unterschiedlich wahrzunehmen und über sie zu reflektieren, zeigt sich in den strukturellen Unterschieden beider Diagramme. Für sich allein betrachtet hat jedes Diagramm aufgrund seiner Abstraktion höchstens einen Schmuckwert, in der direkten Gegenüberstellung beider zeigt sich jedoch der Unterschied in der sensitiven Rezeption beider Referenzräume.

               

Da es bei Raumwahrnehmung nicht immer nur um Optik, sondern auch um Akustik, Haptik und Geruchssinn geht, wurde repräsentativ für Stadt und Land jeweils eine Box gebaut. Durch ein verhangenes Gesichtsfenster und einer Öffnung für die Hände konnte man sich, ohne etwas zu sehen, den Boxinhalt von Land (Nasses Gras, Erde, Blätter, Holz) und Stadt (Ziegelstein, Metall, Putz, Holz) erschließen.

   

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